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1. Geschichte des Altertums - S. 6

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
6 Geschichte der Griechen. sollten. An geeigneten Stellen legte er Festungen an. Seine Residenzen waren S u sa, P e r se p o l i s, B a b y l o n und das in Medien liegende Ekb atana. Darms sicherte den Frieden und schützte das Recht. Damit königliche Befehle auch in die entfernteren Teile des Reiches möglichst schnell überbracht werden könnten, wurde eine Post eingerichtet; nach Sardes wurden Nachrichten von Susa aus binnen sieben Tagen übermittelt. Der Wie seine Vorgänger ging auch Darms darauf aus, sein Reich durch tzcythenzug. Eroberungen auszudehnen. Um die Scythen zu unterwerfen, ein Nomadenvolk, das in dem südlichen Rußland wohnte, überschritt er den Bosporus und ging über die Donau. Aber die Scythen stellten sich nicht zur Schlacht, sondern wichen in ihre Steppen zurück, wo das nachfolgende Perserheer bald von Mangel und Not überfallen wurde. So mißlang denn der Feldzug. Ja, das Heer wäre vielleicht vernichtet worden, wenn die griechischen Fürsten, die mitgezogen und zur Bewachung der Brücke zurückgelassen worden waren, dem Rat eines unter ihnen, des Miltiades, gefolgt wären und die Brücke afo gebrochen hätten. Geschichte der Griechen. Griechenland. § 8. Der Landescharakter. Griechenland oder Hellas, das Land der H el l enen, wie dies Volk sich selbst nannte, ist der südliche Teil der Balkanhalbinsel und wird im Osten vom ägäischen, im Westen vom ionischen Meere begrenzt. Es ist ein Land von geringer Ausdehnung, da es auch mit Einschluß der benachbarten Inseln nur etwa den Umfang des König-Das Meer, reichs Bayern hat. Durch tiefe Meereseinschnitte gegliedert, ist Griechenland reich an Buchten, an Häfen, an vorgelagerten Inseln; es gibt wenige Punkte in Griechenland, die mehr als eine oder zwei Tagereisen vom Meere entfernt sind. So wurden denn die Griechen früh ein seefahrendes Volk, dessen Schiffer und Kaufleute fremde Gestade aussuchten. Die O st -füfte ist hafenreicher als die Westküste, und eine Jnselbrücke verbindet sie mit der Küste von Kleinasien; dies hat zur Folge gehabt, daß die Griechen früh nach jenen Gestaden hinübergewandert sind. Griechenland ist ferner Da« Gebirge, «in Land zahlreicher, hoher und steiler Gebirge, zwischen denen sich Fluß-

2. Geschichte des Altertums - S. 6

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
6 Geschichte der Griechen. sollten. An geeigneten Stellen legte er Festungen an. Seine Residenzen waren S u s a, P e r s e p o l i s, B a b y l o n und das in Medien liegende E k b a t a n a. Darius sicherte den Frieden und schtzte das Recht. Damit knigliche Befehle auch in die entfernteren Teile des Reiches mglichst schnell berbracht werden knnten, wurde eine Post eingerichtet; nach Sardes wurden Nachrichten von Susa aus binnen sieben Tagen bermittelt. Wie seine Vorgnger ging auch Darius darauf aus, sein Reich durch Eroberungen auszudehnen. Um die Scythen zu unterwerfen, ein No-madenvolk, das in dem sdlichen Rußland wohnte, berschritt er den Bosporus und ging der die Donau. Aber die Scythen stellten sich nicht zur Schlacht, sondern wichen in ihre Steppen zurck, wo das nachfolgende Perserheer bald von Mangel und Not berfallen wurde. So milang denn der Feldzug. Ja, das Heer wre vielleicht vernichtet worden, wenn die griechischen Fürsten, die mitgezogen und zur Bewachung der Brcke zurckgelassen worden waren, dem Rat eines unter ihnen, des Miltiades, gefolgt wren und die Brcke ab-gebrochen htten. Geschichte der Griechen. Griechenland. 8. Der Landescharakter. Griechenland oder Hellas, das Land der H e l l e n e n, wie dies Volk sich selbst nannte, ist der sdliche Teil der Balkanhalbinsel und wird im Osten vom gischen, im Westen vom ionischen Meere begrenzt. Es ist ein Land von geringer Ausdehnung, da es auch mit Einschlu der benachbarten Inseln nur etwa den Umfang des Knig-Das Meer, reichs Bayern hat. Durch tiefe Meereseinschnitte gegliedert, ist. Griechenland reich an Buchten, an Hsen, an vorgelagerten Inseln; es gibt wenige Punkte in Griechenland, die mehr als eine oder zwei Tagereisen vom Meere entfernt sind. So wurden denn die Griechen frh ein seefahrendes Volk, dessen Schiffer und Kaufleute fremde Gestade aufsuchten. Die O st -k st e ist hafenreicher als die Westkste, und eine Jnselbrcke verbindet sie mit der Kste von Kleinasien; dies hat zur Folge gehabt, da die Griechen frh nach jenen Gestaden hinbergewandert sind. Griechenland ist ferner Das Gebirge, ein Land zahlreicher, hoher und steiler Gebirge, zwischen denen sich Flu-

3. Theil 1 - S. 218

1832 - Cassel : Bohné
ins Nord - Donau - Laendell. Reich mit Fürsten, deren Sitz sowohl Panticapaeum, an der Europäischen, als auch P/ianagoria, an der Asiatischen Küste war. Diese Fürsten waren sehr reich und mächtig, trieben grossen Handel, beson- ders mit Getraide, so dass ihr Reich, nach Sir. a. a. O. und Demosthen. contra Leplin., die Kornkammer von Athen ward, wohin der Fürst Leucon einst re- gen 2, Millionen Medimnen ausführte; ferner mit Fi- schen, Pelz werk, Häuten, Sklaven, Wachs. Auch be- sessen sie eine grosse, wohlgerüstete Handelsflotte, mit der sie, bald nach Alexanders von Maced. Tode, den Pontus Eux. von den Seeräubereien der Tauri undachaei reinigten. Sie schützten sich theils durch griechische Mielhsoldaten, theils durch einen Tribut an die Scythen; auch beförderten sie die Künste, ver- möge der bedeutenden Reich thiimer, die sie besessen. In späteren Zeiten wurden sie jedoch, wegen ver- weigerten Tributs, von den Scythen hart bedrängt, worauf der letzte Fürst Parisades die ganze Herr- schaft dem Könige Mitlnidates vom Pontus freiwillig iiberliess. 2) Heracleotae, nach Str. a. a. O. Grün- der der St. Chersonesus und Ankömmlinge aus der St. Heraclea im Pontus. Auch diese besessen im Westen der Halbinsel, nach Verträgen mit den Scy- then, ein selbstständiges Reich, das blühend ward, jedoch endlich sich ebenfalls dem Mithridates übergab. 3) Mithridates, unter dessen Oberherrschaft die Halbinsel kam, nachdem Parisades -ihm dieses sein Reich freiwillig abgetreten hatte, das er gegen den Scythenkonig Skiluros nicht länger behaupten konn- te. Vergl. Appian. Mithrid. c. 64. 4) Romani, als Oberherren der verschiedenen Fürsten der Halbinsel, nachdem Pompejus d. Gr. dem Pliarnaces, Sohne des Mithridates, das Bosporanische Reich gelassen hatte, worauf sie nie zu einer Provinz gemacht ward. Str. 7, 309 —12. Appian. Mithrid. c. 120. Dio Cass. 60, 8. Tacit. Ami. 12, 25. Plin. jun. Ep. 13, 14. Arrhian. Peripl. 18. Durch die

4. Die alte Geschichte - S. 33

1846 - Münster : Coppenrath
33 Ruhe und Ordnung sorgte und das ganze Hausgesinde unter seinem Befehle hielt; so sollte auch an der Spitze aller Familien zusammen ein gemeinschaftlicher Vater mit demselben Ansehen und denselben Rechten stehen. Hiezu wählten sie den Angesehensten und Mächtigsten und erkannten ihn für ihren Richter, für ihren König an. Seinem Spruche unterwarfen sich die strei- tenden Parteien. Er strafte, er belohnte, an der Spitze seiner Unterthanen schlug er die Feinde zurück. Er ward wie ein guter Vater geehrt und geliebt, und oft nicht anders als mit diesem schönen Namen benannt. So heißt der hebrärsche Name Abi- melech, der einer der ältesten Könige war (die Bibel erwähnt seiner in der Geschichte Abrahams), zu deutsch: Mein Vaterkönig. Daß auf solche Art, selbst in späterer Zeit, Mancher zur Oberherrschaft gekommen ist, weiset uns die Geschichte nach. Die Meder z. B., ein kriegerisches Bergvolk am kaspischen Meere, wählten um das Jahr 700 vor Ehr. den D ejöc es zum Könige, damit er ihre Streitigkeiten schlichte, Rechte und Gesetze vor- schreibe: denn er stand wegen seiner Weisheit und Gerechtigkeit im größten Ansehen. Sobald nun der König gestorben war, so wählten sie einen andern, der sich ebenfalls durch Weisheit und Tapferkeit aus- zeichnete. Aber bei dieser Wahl konnten Streitigkeiten entstehen und entstanden gewiß oft, indem mehre Mächtige zugleich sich um die Herrschaft bewarben. Denn Herrschen hat für die meisten Menschen etwas Angenehmes. Hatte aber der vorhergehende König durch eine gute Regierung sich die Liebe und das Zutrauen seines Volkes erworben: so ging sein Ansehen auch auf feine Familie über. Man suchte in dem Sohne des Königes den König selbst auch nach seinem Tode zu ehren und wählte ihn zum Nachfolger. Dazu glaubte man, und in der Regel mit Recht, daß der Sohn des Königes das schwierige Geschäft der Volks- regierung am besten von seinem Vater durch den fortwährenden Umgang mit ihm lernen könnte. So wurde es mit der Zeit ein We lter's Weltgesch. i.s. Aufl. 3

5. Altertum - S. 302

1895 - Stuttgart : Neff
302 die Herrschaft führen sollten, und eine bedeutende Geldzahlung forderte, wurde er in Alexandria auf heimliches Anstiften des Königs von dem entarteten, ehemals von Gabinius zurückgelassenen römischen Besatzungsheer, mit dem alsbald die Bevölkerung gemeinschaftliche Sache machte, in der Burg und dem benachbarten Stadtteil eingeschlossen und schwer bedrängt (Alexandrinischer Krieg), bis er im März 47 von dem aus Syrien herangerückten Fürsten Mithradates von Pergamon entsetzt wurde und der Krieg, in dem die berühmte Bibliothek verbrannte, mit der Niederlage und dem Tod des anfangs von Cäsar gefangen gehaltenen, dann entlassenen Ptole-mäos in einer Schlacht am Nil endigte. Die Stadt wurde geschont, aber mit einer römischen Besatzung unter einem von Cäsar ernannten Befehlshaber niederen Standes belegt, die Königsherr-schaft unter Roms Oberhoheit an Kleopatra, die Casars Liebe gewonnen hatte, und den jüngeren Ptolemäos übertragen. Die Juden, bei denen der Hohepriester Hyrkanos durch die schlaue Politik seines Ratgebers Antipater wieder eine herrschende Stellung erlangt hatte, erhielten von Cäsar Freiheit von Abgaben an Rom, von Besatzung und Aushebung, Unabhängigkeit der inneren Verwaltung und freie Religionsübung. Als der Bosporanische König Pharnäces, der dem mit Pom-peius verbündeten Deiotärus Kleinarmenien entrissen hatte, die Herausgabe verweigerte und auch sein väterliches Reich Pontos wieder in Besitz nahm, wurde er von Cäsar in einem mit sprichwörtlicher Geschwindigkeit („veni, vidi, viel“) beendigten Feldzug bei Ziel a (2. August 47) geschlagen und fand bald nachher seinen Tfld; sein Bosporanisches Reich und einen Teil Galatiens erhielt Mithradates von Pergamon. Beendigung’ des Bürgerkriegs. Cäsars lange Abwesenheit im Osten hatte bedenkliche Folgen. Die in Campanien stehenden Legionen meuterten und konnten weder durch Antonius noch durch eine Botschaft Cäsars beschwichtigt werden. In der Hauptstadt hatten Unruhen demagogischer Anhänger Cäsars, die hauptsächlich auf gänzliche Schuldentilgung abzielten, durch Wattengewalt unterdrückt werden müssen. Auch die Legionen im jenseitigen Spanien hatten sich in Verbindung mit vielen Städten gegen die Habsucht und Willkür des Cäsarischen Statthalters empört und mit den Gegnern heimliche Verbindungen angeknüpft (48). Die Pompeianer hatten sich nach Afrika gewandt, wo sie in Utica wieder einen Senat bildeten und, von Juba unterstützt, unter Oberbefehl des Metellus Scipio ein starkes Heer zusammenbrachten. Cäsar, der im September 47 nach Rom zurückkam, der Geldnot und Geschäftsstockung in der Hauptstadt

6. Ausgewählte Abschnitte aus Quellenschriften und hervorragenden Geschichtswerken nebst einer Einleitung über Geschichtsquellen - S. 2

1911 - Leipzig : Hirt
1. Quellen der Geschichte. Tie Geschichte der Baukunst, der Bildhauerkunst, der Malerei in den einzelnen Lndern lesen wir aus den Werken dieser Knste selbst, freilich nicht immer lckenlos; wir bedrfen gleichzeitiger schriftlicher Ergnzungen. An der Schauseite des jetzigen Archiv- und Bibliothekgebudes zu Aachen sehen wir die Steinbildnisse von 7 Fürsten; drei in geistlicher, vier in weltlicher Tracht. Die Bildnisse stammen aus der Zeit Richards von Eornwall. Wir ersehen daraus, da Kaiser Karl Iv. in der Goldnen Bulle kein neues Wahlrecht schuf, sondern bestehende Befugnisse von 7 Fürsten gesetzlich festlegte. Pflge, Eggen und sonstige landwirtschaftliche Gerte aus demselben Zeitabschnitt unterrichten der den damaligen Stand der Landwirtschaft. Die Schmuckgegenstnde, die durch die Ausgrabungen in gypten, in der Mesopotamie des Enphrat und Tigris, in Griechenland, in der Ebene von Troja zutage gefrdert worden find, geben ein Bild von der Entwicklung der Kleinkunst der Völker, die vor 1000 und mehr Sommern vor dem Beginn der christlichen Zeitrechnung jene Gegenden bewohnt haben. Im Mnster zu Aachen hngt ein groer kupferner Kronleuchter an einer 22 m langen Kette, ein Geschenk Friedrich Barbarossas. Schaut man an der Kette hinauf, so scheint jedes Glied dem andern gleich zu sein. So genau hat der Schmied die notwendige Vergrerung der folgenden Glieder berechnet und nicht minder genau die Berechnung mit dem Hammer durchgefhrt. Wir haben das Werk eines Meisters der Schmiedekunst vor uns. In den Kunstgewerbemuseen der Städte finden sich zahlreiche Proben der einzelnen Handwerkserzeugnisse der verschiedenen Völker und Jahrhunderte. Die Musmt sind berhaupt ergiebige Fundsttten fr anschauliche geschichtliche Belehrung. Auch die Kirchen sind derartige Fundsttten. Wandteppiche, Stickereien, Gefe, Gerte aus Metall, Holzschnitzereien, Statuen, Wandgemlde, Glasgemlde, Bodenbelag, alle diese Dinge knnen dem, der ihre stumme Sprache zu deuten wei, als Geschichtsquellen dienen. Wie lngst verschollene Völker sich gekleidet, wie sie Haus und Herd bestellt, wie sie sich belustigt und wie sie getrauert haben, wird durch bildliche Darstelluuaen bekundet. Noch weit mehr bereichem die geschriebenen Quellen unsre Kenntnis. Von den Vlkern des Altertums sind so viele schriftliche Zeugnisse ihres Wirkens vorhanden, da wir die wesentlichen Momente ihrer politischen Geschichte zusammenstellen knnen. Zum Teil sind es Inschriften. Die gypter haben ihre Sulen, Gebude, Obelisken, Srge, die Wnde ihrer Grabkammern, kurz alles, was sich beschreiben lie, mit einer Bilderschrift bedeckt, deren Entzifferung gelungen ist. Desgleichen hat der Spaten in der Euphrat- und Tigrisebene zahllose Keilinschriften zutage gefrdert. Auch diese Zeichen hat man entziffert, aber erst den kleinern Teil der Inschriften fr die Forschung nutzbar gemacht. Die Rechtsverhltnisse der Babyloner zu der Zeit, wo Abraham in das Jordan-land zog, sind aus einer Steinsule eingegraben. Diese Sule hat man nicht in Babylon, sondern in der Ebene der ehemaligen persischen Hauptstadt Susa gefunden, zugleich mit vielen andern Steindenkmlern aus dem Babylonischen Reiche. Wir ersehen daraus, da das Perservolk, als es erobernd in die Mesopotamie eindrang, nicht nur Schtze, sondern sogar die Steinarchive, die die Ruhmestaten des besiegten Volkes melden, als Beute mitgefhrt haben; so wie spter Napoleon und andre Eroberer die gyptischen Obelisken, Sphinxe usw. als Siegesbeute in die Heimat bergefhrt haben.

7. Quellenlesebuch - S. 2

1916 - Leipzig : Hirt
2 1. Quellen der Geschichte. Die Geschichte der Baukunst, der Bildhauerkunst, der Malerei in den einzelnen Lndern lesen wir aus den Werken dieser Knste selbst, freilich nicht immer lckenlos; wir bedrfen gleichzeitiger schriftlicher Ergnzungen. An der Schauseite des jetzigen Archiv- und Bibliothekgebudes zu Aachen sehen wir die Steinbildnisse von 7 Fürsten; drei in geistlicher, vier in weltlicher Tracht. Die Bildnisse stammen aus der Zeit Richards von Eomwall. Wir ersehen daraus, da Kaiser Karl Iv. in der Goldnen Bulle kein neues Wahlrecht schuf, sondern bestehende Befugnisse von 7 Fürsten gesetzlich festlegte. Pflge, Eggen und sonstige landwirtschaftliche Gerte aus demselben Zeitabschnitt unterrichten der den damaligen Stand der Landwirtschaft. Die Schmuckgegenstnde, die durch die Ausgrabungen in gypten, in der Mesopotamie des Enphrat und Tigris, in Griechenland, in der Ebene von Troja zutage gefrdert worden find, geben ein Bild von der Entwicklung der Kleinkunst der Völker, die vor 1000 und mehr Sommern vor dem Beginn der christlichen Zeitrechnung jene Gegenden bewohnt haben. Im Mnster zu Aachen hngt ein groer kupferner Kronleuchter an einer 22 m langen Kette, ein Geschenk Friedrich Barbarossas. Schaut man an der Kette hinauf, so scheint jedes Glied dem andem gleich zu sein. So genau hat der Schmied die notwendige Vergrerung der folgenden Glieder berechnet und nicht minder genau die Berechnung mit dem Hammer durchgefhrt. Wir haben das Werk eines Meisters der Schmiedekunst vor uns. In den Kunstgewerbemuseen der Städte finden sich zahlreiche Proben der einzelnen Handwerkserzeugnisse der verschiedenen Völker und Jahrhunderte. Die Museen sind berhaupt ergiebige Fundsttten fr anschauliche geschichtliche Belehrung. Auch die Kirchen sind derartige Fundsttten. Wandteppiche, Stickereien, Gefe, Gerte aus Metall, Holzschnitzereien, Statuen, Wandgemlde, Glasgemlde, Boden-belag, alle diese Dinge knnen dem, der ihre stumme Sprache zu deuten wei, als Geschichtsquellen dienen. Wie lngst verschollene Völker sich gekleidet, wie sie Haus und Herd bestellt, wie sie sich belustigt und wie sie getrauert haben, wird durch bildliche Dachellungen bekundet. Noch weit mehr bereichem die geschriebenen Quellen unsre Kenntnis. Von den Vlkern des Altertums sind so viele schriftliche Zeugnisse ihres Wirkens vorhanden, da wir die wesentlichen Momente ihrer politischen Geschichte zusammen-stellen knnen. Zum Teil sind es Inschriften. Die gypter haben ihre Sulen, Gebude, Obelisken, Srge, die Wnde ihrer Grabkamment, kurz alles, was sich beschreiben lie, mit einer Bilderschrift bedeckt, deren Entzifferung gelungen ist. Desgleichen hat der Spaten in der Euphrat- und Tigrisebene zahllose Keilinschriften zutage gefrdert. Auch diese Zeichen hat man entziffert, aber ech den kleinem Teil der Inschriften fr die Forschung nutzbar gemacht. Die Rechtsverhltnisse der Babyloner zu der Zeit, wo Abraham in das Jordan-land zog, sind auf einer Steinsule eingegraben. Diese Sule hat man nicht in Babylon, sondern in der Ebene der ehemaligen persischen Hauptstadt Susa gefunden, zugleich mit vielen andern Steindenkmlem aus dem Babylonischen Reiche. Wir ersehen daraus, da das Perservolk, als es erobernd in die Mesopotamie eindrang, nicht nur Schtze, sondern sogar die Steinarchive, die die Ruhmestaten des besiegten Volkes melden, als Beute mitgefhrt haben; so wie spter Napoleon und andre Eroberer die gyptischen Obelisken, Sphinxe usw. als Siegesbeute in die Heimat bergefhrt haben.

8. Das Altertum - S. 190

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
190 man endlich Befriedigung zu finden, so im Kult der gyptischen Isis, der kleinasiatischen Kvbele und des persischen Sonnengottes Mithras. Allen gemeinsam war nur die staatlich geforderte Kaiserverehrung, ein Punkt, wo die einzige Religion, die zur Erneuerung der Welt fhig war, trotz der sonst blichen rmischen Toleranz, mit dem antiken Staat feindlich zusammenstie; es war das Christentum, dessen Stifter eben damals geboren wurde.1) Friede im Die uere Politik. Ein Jahrhundert lang hatte das rmische Innern. unter den ewigen Brgerkriegen geseufzt. Kein Wunder, wenn der Mann, der nun endlich nach den grlichen Bruderkriegen den nicht gekannten, aber stets ersehnten Frieden brachte, seinen Zeitgenossen, nach Hellenistisch-orientalischer Art als Verkrperung der Gottheit erschien; man versprach sich mehr von der segensreichen Herrschaft des Gottes Angnstns auf Erden als von der mythischen Herrschaft des Zeus im Himmel. Dichter behaupteten, das goldene Zeitalter sei gekommen. Horaz begrte den Kaiser bei seiner Rckkehr von Spanien in einem begeisterten Loblied als den Friedenskaiser und Frderer der Sittlichkeit. Tatschlich hat Augustus das eine Ziel, ein Friedenskaiser zu werden, ') Die Zeit der Geburt Christi stimmt nicht genau mit unserer Zeit-rechnuug berein, da bei der Umrechnung Fehler unterliefen. Bei Lukas Iii, 1 heit es: Im 15. Jahre der Regierung des Kaisers Tiberius, da Pontius Pilatus Landpfleger in Juda war . . ., erging das Wort des Herrn an Johannes," der Jesus taufte. Daselbst 23: Und Jesus selbst war, als er anfing, ungefhr 30 Jahre alt." Hiernach wre Christi Geburt gegen 2 v. Chr. anzusetzen, nach Lukas I, 5 ff. jedoch zur Zeit des Knigs Herodes von Juda", der bereits 4 v. Chr. gestorben war. Damit stimmt Matthus Ii, 1 berein: Als nun Jesus ge-boren war zu Bethlehem in Inda in den Tagen des Herodes." Grere Schwierigkeiten macht die Auslegung der Stelle Lukas Ii, 1: In jenen Tagen aber erging vom Kaiser Augustus ein Befehl, da der ganze Erdkreis (b. i. das rmische Reich) beschrieben werden solle. Diese erste Beschreibung geschah bnrch Quirjnus, den Lanbpfleger von Syrien. Und alle gingen, um sich anzumelden, jeder in seine Stadt; auch Joseph reiste aus der Stadt Nazareth von Galila hinauf nach Juda . . ." Diese Stelle weist auf die Zeit nach n. Chr., da während der Regierung des Knigs Archelaos die Rmer in dessen Land keine Steuerveranlagung vor-zunehmen hatten. Erwgt man jeboch. ba die Rmer den machtlosen, und von Roms Gnaden regierenden jbischen Fürsten nicht sonberlich achteten, ja, da sie den Archelaos schlielich absetzten, so erscheint ein Eingriff in die fremden Hoheitsrechte zur Zeit des alternben Herodes nicht unwahrscheinlich. Bercksichtigt man zu allem noch die Nachricht vom Morb der bis 2 Jahre alten Kinder durch die Leute des Herodes, so ergibt sich als wahrscheinliche Geburtszeit Christi das Jahr 7/6 v. Chr.

9. Das Altertum bis zum Tode des Augustus - S. 170

1903 - Paderborn : Schöningh
wichtigsten griechischen Festungen, welche die Rmer dem Philipp entrissen hatten. Demetrius aus der Halbinsel Magnesia, Chalcis und Akrokorinth. wurde die rmische Besatzung herausgezogen und Akrokorinth dem achischen Bunde eingerumt. Indes lie Flamininus, um die Macht der Acher nicht zu sehr zu heben, den Tyrannen Rabis in Sparta bestehen. Doch wurde dieser bald durch eine Schar toler, welche er in eine Stadt aus-genommen hatte, aus dem Wege gerumt, und Philopmen, der tchtige Bundesgenosse der Acher, bewirkte dann Spartas Anschlu an den achischen Bund. 192. Der Krieg mit Antiochus Hl dem Groen von Syrien, 193-189, 67. Der König Antiochus Iii. von Svrien. welcher sich den Groen nennen lie, beherrschte ein Reich, welches vom Mittellndischen Meere bis zum Euphrat reichte. Indes der grte Teil dieser unge-Heuren Lnderstrecke gehorchte ihm nur dem Namen nach ! in Wirklichkeit wurden seine Gebote an den Usern des Euphrat nicht mehr befolgt, und selbst in Kleinasien waren mehrere unzugngliche Berggegenden ganz unabhngig. Als er auch die griechischen Städte in Kleinasien und Thra-cien seiner Herrschaft unterwerfen wollte, legten die Rmer Einspruch ein. Aber da sie während des Krieges mit Philipp sich nicht zugleich einen zweiten Krieg aufbrden wollten, so schritten sie nicht dagegen ein. Erst als Hannibal zum Antiochus flchtete und ihn zum Kriege reizte, verlangten sie von dem Könige die Herausgabe der neu erworbenen Städte an der thracischen Kste. Hannibal hatte, in Karthago zum Suffeten erwhlt, die Verfassung in demokratischer Weise umzugestalten gesucht und dadurch den Ha der aristokratischen Partei erregt. Da diese ihn in Rom anschuldigte, da er zu einem neuen Kriege treibe, so begab er sich, um der Gefahr auszuweichen, zu Antiochus in die Ber-bannung. Er riet ihm. sich vor allem mit Philipp von Macedonien zu verbnden; indes der Macedonier, frher von Antiochus treulos verlassen und zudem von Flamininus geschreckt, lehnte die Verbindung ab. Dagegen schlssen sich die toler an Antiochus an. so da er mit ihrer Hilfe sich in Chalcis und in Thessalien festsetzen konnte. Jetzt traten die Rmer seinen weiteren Eroberungen entgegen. Der Konsul M'. Acilius Glabrio. von Philipp und dem achischen Bunde untersttzt, eroberte schnell Thessalien zurck und besiegte, nachdem sein Legat M. Porcius Cato der das Gebirge steigend den tolern in den Rcken gefallen war. das Heer des Antiochus bei Thermopyl so

10. Ausgewählte Abschnitte aus Quellenschriften und hervorragenden Geschichtswerken nebst einer Einleitung über Geschichtsquellen - S. 2

1910 - Leipzig : Hirt
2 1. Quellen der Geschichte. Die Geschichte der Baukunst, der Bildhauerkunst, der Malerei in den einzelnen Ländern lesen wir aus den Werken dieser Künste selbst, freilich nicht immer lückenlos; wir bedürfen gleichzeitiger schriftlicher Ergänzungen. An der Schauseite des jetzigen Archiv- und Bibliothekgebäudes zu Aachen sehen wir die Steinbildnisse von 7 Fürsten; drei in geistlicher, vier in weltlicher Tracht. Die Bildnisse stammen aus der Zeit Richards von Cornwall. Wir ersehen daraus, daß Kaiser Karl Iv. in der Goldnen Bulle kein neues Wahlrecht schuf, sondern bestehende Befugnisse von 7 Fürsten gesetzlich festlegte. Pflüge, Eggen und sonstige landwirtschaftliche Geräte aus demselben Zeitabschnitt unterrichten über den damaligen Stand der Landwirtschaft. Die Schmuckgegenstände, die durch die Ausgrabungen in Ägypten, in der Mesopotamie des Euphrat und Tigris, in Griechenland, in der Ebene von Troja zutage gefördert worden find, geben ein Bild von der Entwicklung der Kleinkunst der Völker, die vor 1000 und mehr Sommern vor dem Beginn der christlichen Zeitrechnung jene Gegenden bewohnt haben. Im Münster zu Aachen hängt ein großer kupferner Kronleuchter an einer 22 m langen Kette, ein Geschenk Friedrich Barbarossas. Schaut man an der Kette hinauf, so scheint jedes Glied dem andern gleich zu sein. So genau hat der Schmied die notwendige Vergrößerung der folgenden Glieder berechnet und nicht minder genau die Berechnung mit dem Hammer durchgeführt. Wir haben das Werk eines Meisters der Schmiedekunst vor uns. In den Kunstgewerbemuseen der Städte finden sich zahlreiche Proben der einzelnen Handwerkserzeugnisse der verschiedenen Völker und Jahrhunderte. Die Museen sind überhaupt ergiebige Fundstätten für anschauliche geschichtliche Belehrung. Auch die Kirchen sind derartige Fundstätten. Wandteppiche, Stickereien, Gefäße, Geräte aus Metall, Holzschnitzereien, Statuen, Wandgemälde, Glasgemälde, Bodenbelag, alle diese Dinge können dem, der ihre stumme Sprache zu deuten weiß, als Geschichtsquellen dienen. Wie längst verschollene Völker sich gekleidet, wie sie Haus und Herd bestellt, wie sie sich belustigt und wie sie getrauert haben, wird durch bildliche Darstellungen bekundet. Noch weit mehr bereichern die geschriebenen Quellen unsre Kenntnis. Von den Völkern des Altertums sind so viele schriftliche Zeugnisse ihres Wirkens vorhanden, daß wir die wesentlichen Momente ihrer politischen Geschichte zusammenstellen können. Zum Teil sind es Inschriften. Die Ägypter haben ihre Säulen, Gebäude, Obelisken, Särge, die Wände ihrer Grabkammern, kurz alles, was sich beschreiben ließ, mit einer Bilderschrift bedeckt, deren Entzifferung gelungen ist. Desgleichen hat der Spaten in der Euphrat- und Tigrisebene zahllose Keilinschriften zutage gefördert. Auch diese Zeichen hat man entziffert, aber erst den kleinern Teil der Inschriften für die Forschung nutzbar gemacht. Die Rechtsverhältnisse der Babyloner zu der Zeit, wo Abraham in das Jordanland zog, sind auf einer Steinsäule eingegraben. Diese Säule hat man nicht in Babylon, sondern in der Ebene der ehemaligen persischen Hauptstadt Susa gefunden, zugleich mit vielen andern Steindenkmälern aus dem Babylonischen Reiche. Wir ersehen daraus, daß das Perservolk, als es erobernd in die Mesopotamie eindrang, nicht nur Schätze, sondern sogar die Steinarchive, die die Ruhmestaten des besiegten Volkes melden, als Beute mitgeführt haben; so wie später Napoleon und andre Eroberer die ägyptischen Obelisken, Sphinxe usw. als Siegesbeute in die Heimat übergeführt haben.
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TM Hauptwörter (200)200

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